von: Falk
Re: Fährverbindung FIN - Aland-Inseln? - 10.02.10 11:57
Ein npaar Sachen sind inzwischen auch unschön, wie meistens haben sie mit der Infrastrukturförderung durch die EU zu tun. Auf Åland galt bisher eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70km/h. Leider haben sich die Bleifußindianer vor ein paar Jahren durchgesetzt, einige Straßen (beispielsweise zwischen Mariehamn und Lemsunds kanal hat man für 90km/h zugelassen und prompt das Radfahren verboten. Der Radweg wechselt mehrmals die Seite, die Trassierung ist eher auf Fußgänger ausgerichtet und um die Kreisverkehre vor Mariehamn sind die verworren geführten Radwege nur schwer durchschauber. Um die kleine Schrift auf den Wegweisern lesen zu können, musst Du fast halten. Die Autofahrer sind dort auch ungewöhnlich selbstbewusst geworden.
In der finnischen Seenplatte, z.B. um Savonlinna, ist es aber nicht besser. Den Vergleich zwischen 1993/96 und 2007 fand ich erschreckend. Man ist Radfahrer auf der Straße nicht mehr gewöhnt, eine ganze Kraftfahrergeneration hat das inzwischen gar nicht mehr gelernt.
Ich habe das 2007 so notiert:
Nach 22 Kilometern erreichen wir die Fernverkehrsstraße 14 von Varkaus nach Savonlinna, sofort nimmt der Verkehr unangenehm zu. Es dauert auch gar nicht lange, bis die ersten Überholwilligen anfangen, zu quäken. Hier zeigt sich eine Folge der praktisch vollkommenen Trennung von Fahrrad- und übrigem Verkehr in den größeren Ortschaften: die Kraftfahrer können mit Fahrrädern auf der Straße nicht umgehen. Überholen bei Gegenverkehr ohne Ausscheren ist der Normalfall, Gehupe auch. Meine saueren Reaktionen müssen die Niestüten dann allerdings ertragen. Der Unterschied zu 1993 ist deutlich, seinerzeit war diese Straße wesentlich weniger belegt und das Verhältnis untereinander war viel entspannter. Die Abzweigung zum Zeltplatz erkenne ich nicht wieder, hier wurde und wird unwahrscheinlich viel gebaut. Zwei Kreisverkehre folgen aufeinander, natürlich mit separaten Radwegen außenrum. Auf den Friedhof komme ich früh genug, ich brauche keinen Möchtegernrennfahrer, um das zu beschleunigen. Deshalb fahre ich vor dem zweiten Kreisel auf die Straße und bleibe dort. Der Fußradweg verläuft links, eine vernünftige Ausbindung gibt es sowieso nicht. Nach ein paar hundert Metern werde ich unmittelbar hinter mir mit einem Dauerhupton belästigt und dann vom etwa dreißigjährigen Fahrer des Kompressor-Mercedes angebrüllt. Ich ignoriere seinen Ausbremsversuch erstmal und nehme dafür die Luftpumpe aus der Halterung. Einen weiteren Brüllanfall des allergrößten Autofahrers nördlich der Ostsee kann ich mit drohenden Handbewegungen abbrechen, dann verschwindet er mit aufheulender Maschine. Währenddessen sind wir beide vollkommen alleine, dem selbsternannten Hilfssheriff ging es also nur »ums Prinzip«.
Wie konnte es nur soweit kommen?
Falk, SchwLAbt
In der finnischen Seenplatte, z.B. um Savonlinna, ist es aber nicht besser. Den Vergleich zwischen 1993/96 und 2007 fand ich erschreckend. Man ist Radfahrer auf der Straße nicht mehr gewöhnt, eine ganze Kraftfahrergeneration hat das inzwischen gar nicht mehr gelernt.
Ich habe das 2007 so notiert:
Nach 22 Kilometern erreichen wir die Fernverkehrsstraße 14 von Varkaus nach Savonlinna, sofort nimmt der Verkehr unangenehm zu. Es dauert auch gar nicht lange, bis die ersten Überholwilligen anfangen, zu quäken. Hier zeigt sich eine Folge der praktisch vollkommenen Trennung von Fahrrad- und übrigem Verkehr in den größeren Ortschaften: die Kraftfahrer können mit Fahrrädern auf der Straße nicht umgehen. Überholen bei Gegenverkehr ohne Ausscheren ist der Normalfall, Gehupe auch. Meine saueren Reaktionen müssen die Niestüten dann allerdings ertragen. Der Unterschied zu 1993 ist deutlich, seinerzeit war diese Straße wesentlich weniger belegt und das Verhältnis untereinander war viel entspannter. Die Abzweigung zum Zeltplatz erkenne ich nicht wieder, hier wurde und wird unwahrscheinlich viel gebaut. Zwei Kreisverkehre folgen aufeinander, natürlich mit separaten Radwegen außenrum. Auf den Friedhof komme ich früh genug, ich brauche keinen Möchtegernrennfahrer, um das zu beschleunigen. Deshalb fahre ich vor dem zweiten Kreisel auf die Straße und bleibe dort. Der Fußradweg verläuft links, eine vernünftige Ausbindung gibt es sowieso nicht. Nach ein paar hundert Metern werde ich unmittelbar hinter mir mit einem Dauerhupton belästigt und dann vom etwa dreißigjährigen Fahrer des Kompressor-Mercedes angebrüllt. Ich ignoriere seinen Ausbremsversuch erstmal und nehme dafür die Luftpumpe aus der Halterung. Einen weiteren Brüllanfall des allergrößten Autofahrers nördlich der Ostsee kann ich mit drohenden Handbewegungen abbrechen, dann verschwindet er mit aufheulender Maschine. Währenddessen sind wir beide vollkommen alleine, dem selbsternannten Hilfssheriff ging es also nur »ums Prinzip«.
Wie konnte es nur soweit kommen?
Falk, SchwLAbt