Re: Sitzproblemen auf Langstrecke vorbeugen

von: macrusher

Re: Sitzproblemen auf Langstrecke vorbeugen - 07.09.24 12:11

In Antwort auf: motion
Probiere doch mal den Selle SMP Well M1. Der ist preislich in Ordnung und wenn Du auch relativ breite Sitzknochen hast, ist er erste Wahl. Ist bei mir eine der wenigen, mit denen ich meine Sitzprobleme halbwegs in den Griff bekomme. Ein weiterer Sattelö mit dem ich gut klar komme ist der Infinity Sattel. Hier habe ich jedoch ein Problem mit der hochgezogenen Nase auf längeren Fahrten. Ansonsten von den Sitzknochen ist er top. Allerdings teuer. An eine Firma an die ich mich noch nicht rangetraut habe ist Everve. https://www.everve.cc/shop-maenner-ezero-de/ Diese bietet unter anderem an, das die Polsterung im Sattel ist und somit die Hose ohne Windelgefühl auskommt. Dadurch sollte man keine Staunässe haben und einen Großteil der Hautirritationen und Sitzprobleme nicht bekommen. Vielleicht hat ja hier jemand Erfahrung damit. Habe nämlich bei mir mittlerweile auch mehr das permanente sitzen im Nassen im Verdacht, als reine mechanische Sattelprobleme... Von Sq Lab persönlich habe ich Abstand genommen, da mir 50 km fahren 3 Tage feinste Sitzknochschmerzen eingebrockt haben. Und da hilft auch kein schönreden man muss sich erstmal daran gewöhnen....

Danke für den Tipp, der Sattel wäre abgesehen davon, dass er etwas Augenkrebs verursacht eine Option. Allerdings schreibst du ja, dass du deine Sitzprobleme damit nur halbwegs in den Griff bekommen hast. Ich würde sagen, der Sattel den ich jetzt gerade fahre verdient auch mindestens ein "halbwegs", sprich vom Basis-Sitzkomfort her bin ich eigentlich zufrieden.

Ich denke man muss zusätzlich zu Sattel und Hose und dass das Rad grundsätzlich einigermaßen passt noch 2-3 Dinge berücksichtigen.

1. Sitzhaltung. Beim Rennrad hat man die Möglichkeit relativ aufrecht zu sitzen, aber auch im Unterlenkergriff. Sitz man aufrecht sitzt man anders auf dem Sattel als im Unterlenkergriff. Stellt man den Sattel für die eine Position ein, ist sie schlecht für die andere. Ein Zwischending vielleicht schlecht für beide. Es gibt Lösungen wie eine Kippbare Sattelstütze von Redshift, aber das verbietet mir mein Stolz bei den relativ kurzen Langstrecken die ich fahre.

Der Vorteil von meinem Terry-Sattel ist, dass der Bezug rutschhemmend ist. Dadurch kann ich die Nase relativ weit von der Waagerechten aus nach unten stellen, ohne dass ich runterrutsche.

Hierzu ist noch zu sagen, dass beim Thema Bike-Fitting ja immer die Waagerechte empfohlen wird (anzustreben), was ich für Blödsinn halte. Es ist ja logisch, dass je tiefer ich vorne greife bzw. je gestreckter man auf dem Bock sitzt, die Weichteile Druck abbekommen. Das gleich gilt für das Knielot über Pedalachse. Sitzt man sehr tief wandert das Knie etwas vor die Pedalachse. Ebenso die Sitzposition.

2. Die Annahme, dass man stundenlang in der gleichen Position auf dem Sattel sitzen können müsste ist falsch. Es geht um relativen Komfort, der aber auch ein regelmäßiges verändern der Sitzposition (d.h. mal weiter vorne, mal weiter hin, mal weiter links mal weiter rechts und zwischendurch mal im stehen fahren) erfordert.

Ich denke, den Meisten die Langstrecke fahren ist/war das klar, ist aber wohl nicht jedem klar zwinker