Radfahren mit Divertikeln

von: Tarrega62

Radfahren mit Divertikeln - 30.12.12 11:04

Hallo Gemeinde,
ich habe schon wieder (zweiter Schub in einem Jahr) mit einer Divertikulites im Krankenhaus gelegen.
Nun wurde mir geraten mich schlau zu machen ob ich weiterhin fahren kann, vieleicht weniger Kilometer oder ?
Wer hat ähnliches und kann mir seine Erfahrungen schildern.
Aufhören kommt nicht in Frage.
Gruß Frank
von: edo

Re: Radfahren mit Divertikeln - 30.12.12 14:15

Hallo,
ich lag vor ca. zehn Jahren mal für zwei Wochen mit akuter Sigma Divertikulitis im Krankenhaus. Dorthin hatten mich eine Verstopfung und enorme Schmerzen im Unterbauch gebracht. Mit der akuten Entzündung wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen Rad zu fahren.

Ich wurde damals konservativ mit Antibiotika behandelt und wurde über Tropf bzw. nach ein paar Tagen mit Krankenhaus-Flüssignahrung ernährt. Eine Operation wurde mir allenfalls für eine erneute Entzündung angekündigt.

Meines Wissens haben viele Menschen Divertikel, ohne dass sie je davon erfahren. Warum sollten also Divertikel ein Ausschlusskriterium für Radfahren sein? Die Ärzte im Krankenhaus empfahlen mir gesunde Ernährung (Ballaststoffreich, jedoch ohne Körner/Kerne) und Bewegung, um den Darm in Bewegung zu halten.

Und meines Erachtens ist es besser Gesundheitsfragen seinem Arzt zu stellen und nicht in einem Forum über Radfahren. Nimm also bitte meinen Beitrag als Erfahrungsbericht mit meinen Divertikeln und nicht als Handlungsempfehlung mit Deinen Divertikeln. Wie wurdest Du denn bislang behandelt?

Viele Grüße
Edo

P.S.: Für alle die sich fragen, worum es hier überhaupt geht:
Divertikel sind Ausstülpungen am Darm, die über das normale Maß hinaus gehen. Diese können sich unter Umständen entzünden, was man dann Divertikulitis nennt. Im Extremfall kann dies zur Perforation, also Darmdurchbruch führen, was tödlich enden kann. Allerdings hat man schon vorher Schmerzen, die einen eigentlich zum Arzt führen sollten. Divertikel müssen nicht behandelt werden, wenn es nicht wiederholt zur Entzündung kommt. Die Divertikulitis wird mit Antibiotika behandelt. Evtl. wird das entzündete Teil Darm operativ entfernt. Sigma Divertikulitis beschreibt die Entzündung im Bereich des Knicks, den der Dickdarm unten links im Bauch macht.
von: Tarrega62

Re: Radfahren mit Divertikeln - 30.12.12 14:32

Ich habe nie geschrieben mit einer Divertikulitis Rad fahren zu wollen und ich habe auch mit meinem Arzt darüber gesprochen.
Darum geht es mir hier auch nicht.
von: Deul

Re: Radfahren mit Divertikeln - 30.12.12 16:10

meine Frau hat das gleiche, so lange es nicht Akut ist geht Radfahren prima, Verstopfung lässt dich prima mit hochdosiertem Magnesium behandelmn.

Gruß
Detlef
von: Tarrega62

Re: Radfahren mit Divertikeln - 30.12.12 17:45

Hallo Detlef,
das beruhigt mich ja. Eine gesunde Ernährung habe ich ja mehr oder weniger befolgt, wenn nur ab und zu die Sünde nicht vorbei kommen würde. Ich denke da nur an unseren Griechen.
Nun ja, wer das eine will muß wohl das andere mögen, wenn er nicht unter das Messer geraten will.
Ich wünsche Dir,Deiner Frau, edo und allen einen guten Rutsch
Gruß Frank
von: panta-rhei

Re: Radfahren mit Divertikeln - 30.12.12 19:40

Hi Tarrega
In Antwort auf: Tarrega

Nun ja, wer das eine will muß wohl das andere mögen, wenn er nicht unter das Messer geraten will.

schmunzel
Aber mit Rad Fahren sehe ich kein Problem, im Gegenteil.
von: wgerbig

Re: Radfahren mit Divertikeln - 30.12.12 21:31

Eine Sigmadivertikulitis ist eine ernst zu nehmende Krankheit. Eine einmalige hat in der Regel keine Konsequenzen, bei den zweiten steht meistens die Indikation zur Sigmaresektion (Entfernung des am meisten mit Divertikeln befallen Dickdarmabschnitts). Auf jeden Fall müsste davor eine komplette Koloskopie durchgeführt werden.

- In den Phasen wo die Divertikel nicht entzündet sind, ist eigentlich alles wie immer. Achten solltest du noch mehr darauf, ausreichend zu trinken.
- Während der Entzündungsphase will keiner richtig Fahrrad fahren.
- Nach der Operation (und entsprechender Erholungsphase) ist, wenn alls gut verläuft (tut es meistens), auch alles wie immer.
von: Tarrega62

Re: Radfahren mit Divertikeln - 01.01.13 20:38

Erstmal danke für Eure Info,
es wurde nach einer erneuten Untersuchung noch etwas anderes festgestellt. Dieses Zwicken und Stechen fühlt sich fast wie eine Divertikulitis an.
Es nennt sich " Blockierung des Ileoscaralgelenks links" und bereitet Schmerzen die vom Bereich der Rücken/Hüfte bis in die Leistengegend ausstrahlen können.
Ich hatte so etwas vorher noch nie gehört.
Es kann über einen Orthopäden wieder eingerenkt werden.
Ich schreibe es als Hinweis für andere die vielleicht betroffen sind.
MfG Frank
von: wgerbig

Re: Radfahren mit Divertikeln - 01.01.13 21:51

Hi!
Man kann aber auch "Läuse und Flöhe" haben .
Eine ISG-Blockade ist äußerst lästig. Ein guter Orthopäde (manchmal auch Schmerztherapeut = meist ein schmerztherapeutisch ausgebildeter Anästhesist) kann das mit auch (unter Röntgen-Kontrolle) infiltrieren, da wird ne Mischung aus lang wirksamen Lokalanästhetikum und Entzündungshemmer direkt in den Gelenkspalt injeziert, das kann mehrere Wochen halten.
Gute Besserung dir!
Frohes Neues!
Wilhelm
von: Tarrega62

Re: Radfahren mit Divertikeln - 02.01.13 19:58

Hallo Wilhelm,
danke für die Information, werde morgen einen Orthopäden aufsuchen.
Dir auch ein Frohes Neues 2013
MfG Frank
von: wgerbig

Re: Radfahren mit Divertikeln - 03.01.13 21:01

In Antwort auf: Tarrega
Hallo Wilhelm,
danke für die Information, werde morgen einen Orthopäden aufsuchen.
Dir auch ein Frohes Neues 2013
MfG Frank


Und?
von: Anonym

Re: Radfahren mit Divertikeln - 14.01.13 17:29

In Antwort auf: Tarrega
Hallo Gemeinde,
ich habe schon wieder (zweiter Schub in einem Jahr) mit einer Divertikulites im Krankenhaus gelegen.
Nun wurde mir geraten mich schlau zu machen ob ich weiterhin fahren kann, vieleicht weniger Kilometer oder ?
Wer hat ähnliches und kann mir seine Erfahrungen schildern.
Aufhören kommt nicht in Frage.
Gruß Frank

Ich habe letztes Jahr nach der ersten Diverkulitis (Verdacht auf verdeckte Darmperforation) den Ratschlag erhalten, beim nächsten Mal den betroffenen Darmbereich entfernen zu lassen. Von Fahrrad fahren als Auslöser der Entzündung war nie die Rede.
von: panta-rhei

Re: Radfahren mit Divertikeln - 14.01.13 21:07

Hi Jaeng

In Antwort auf: Jaeng
In Antwort auf: Tarrega
Hallo Gemeinde,
ich habe schon wieder (zweiter Schub in einem Jahr) mit einer Divertikulites im Krankenhaus gelegen.
Nun wurde mir geraten mich schlau zu machen ob ich weiterhin fahren kann, vieleicht weniger Kilometer oder ?
Wer hat ähnliches und kann mir seine Erfahrungen schildern.
Aufhören kommt nicht in Frage.

Ich habe letztes Jahr nach der ersten Diverkulitis (Verdacht auf verdeckte Darmperforation) den Ratschlag erhalten, beim nächsten Mal den betroffenen Darmbereich entfernen zu lassen. Von Fahrrad fahren als Auslöser der Entzündung war nie die Rede.


Ich denke, da besteht auch keinerlei (negativer) Zusammenhang.
von: Fricka

Re: Radfahren mit Divertikeln - 13.02.13 09:51

Aber es gibt einen (positiven) Zusammenhang. Bewegung ist gut gegen Verstopfung. Und Verstopfung kann eine Divertikulosis auslösen. Das ist mein Fazit aus der seitenlangen Gebrauchsanweisung zum Leben mit Divertikeln. Wir haben das auch in der Familie.

Ansonsten wird noch "Wegschneiden" empfohlen. Wie das kommt und was man da sonst machen könnte, weiß keiner. Also eigentlich alles wie bei den meisten Krankheiten.
von: Anonym

Re: Radfahren mit Divertikeln - 13.02.13 10:29

Ob man mit Rad fahren einer Diverkulitis vorbeugen kann, habe ich als Vielfahrer und med. Laie gewisse Zweifel aufgrund meines Krankenhausaufenthalts im letzten Jahr. Als ehemaliger Marathonläufer kann ich bei ausreichender Zufuhr von Flüssigkeit bestätigen, dass das Laufen einen weichen Stuhl macht. Beschwerden mit Divertikeln habe ich erst bekommen, als ich aufgehört habe, regelmäßig mehrfach in der Woche zu laufen.
von: Fricka

Re: Radfahren mit Divertikeln - 13.02.13 13:01

Da man nicht weiß, wie sie entsteht, kann man auch nicht wissen, wie man vorbeugen kann. Der einzige Vorschlag ist, eine Verstopfung zu vermeiden. Falls Radfahren bei dir eine Verstopfung verursacht - lass es.
von: Anonym

Re: Radfahren mit Divertikeln - 13.02.13 14:33

In Antwort auf: Fricka
Da man nicht weiß, wie sie entsteht, kann man auch nicht wissen, wie man vorbeugen kann. Der einzige Vorschlag ist, eine Verstopfung zu vermeiden. Falls Radfahren bei dir eine Verstopfung verursacht - lass es.

Häää? Wie kommst du denn darauf, dass ich aufgrund des Rad fahrens
an Verstopfung leide und deswegen Probleme mit Divertikeln habe? Der Rad(t)schlag war ja wohl ganz daneben.
von: Fricka

Re: Radfahren mit Divertikeln - 13.02.13 15:56

Wie kannst du denn deiner Meinung nach so eine Entzündung verhindern? Und was verursacht sie?
von: veloträumer

Re: Radfahren mit Divertikeln - 13.02.13 16:46

In Antwort auf: edo
... akuter Sigma Divertikulitis im Krankenhaus. Dorthin hatten mich eine Verstopfung und enorme Schmerzen im Unterbauch gebracht. Mit der akuten Entzündung wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen Rad zu fahren.

Ich wurde damals konservativ mit Antibiotika behandelt und wurde über Tropf bzw. nach ein paar Tagen mit Krankenhaus-Flüssignahrung ernährt. Eine Operation wurde mir allenfalls für eine erneute Entzündung angekündigt.

So ähnlich war es bei mir auch, wobei ich nicht im Krankenhaus geblieben bin, sondern nur ambulant mit Antibiotika nach Hause geschickt wurde. (Es war ohnehin Sonntag oder Feiertag.) Mir wurde eine Darmspiegelung nach Abklingen empfohlen, die ich aber nicht gemacht habe (nunmehr ca. 3 Jahre her).

In Antwort auf: edo
Meines Wissens haben viele Menschen Divertikel, ohne dass sie je davon erfahren. Warum sollten also Divertikel ein Ausschlusskriterium für Radfahren sein? Die Ärzte im Krankenhaus empfahlen mir gesunde Ernährung (Ballaststoffreich, jedoch ohne Körner/Kerne) und Bewegung, um den Darm in Bewegung zu halten.

und
In Antwort auf: Tarrega
Eine gesunde Ernährung habe ich ja mehr oder weniger befolgt, wenn nur ab und zu die Sünde nicht vorbei kommen würde. Ich denke da nur an unseren Griechen.
Nun ja, wer das eine will muß wohl das andere mögen, wenn er nicht unter das Messer geraten will.

Erstgenannte Regel wurde mir ähnlich vermittelt. Insbesondere aber mehr trinken, denn ich neige besonders im Winter dazu zu wenig zu trinken. Mein Vorfall ereignete sich auch um den Jahreswechsel herum. Also auch eine Zeit weitgehend ohne Radfahren und damit insgesamt mit weniger Stoffwechsel.

"Gesund" kennt viele Interpretationen. Gerade wer sich gezielt "gesund" ernährt, sprich im Volksmund fälschlich immer wieder mit "sehr vegetarisch (Obst, Gemüse)" gleichgesetzt, sollte mal einige Produkte unter die Lupe nehmen. Zuviel vergetarische Kost kann die Probleme bei Divertikulitis verstärken, weil auch eine Menge Unverdauliches anfällt (deswegen auch der Verzicht auf die Körner). Ebenso wird bestimmtes Obst nicht von allen gleichgut verdaut. Insbesondere der Hinweis, Paprika nicht in großen Stücken roh mit Haut zu essen (hatte ich auch viel gemacht). Die Haut von Paprika ist für den Menschen völlig unverdaulich und kann bei längeren Paprikahäuten im Darm verklumpen und die Verstopfung auslösen. Für Leute mit Neigung zu Divertikulitis eine erhöhtes Risiko. Paprikahaut also abschälen (kann man auch grillen oder schmoren, um die Haut leichter zu entfernen) oder zumindest ganz klein hacken.
von: Fricka

Re: Radfahren mit Divertikeln - 14.02.13 18:07

Wir haben ein Faltblatt bezüglich der Ernährung mitbekommen. Klar, am Anfang gab es erst einmal gar nichts. Dann wurde püriert und passiert. Und für die normale Ernährung nach Gesundung galt:

a) nichts, was sich in so einem Divertikel ablagern könnte. Also keine Körner. Meinetwegen keine Paprikahaut. So in der Richtung.

b) alles, was für eine flotte Verdauung sorgt. Also möglichst viel Gemüse und Obst. Von allem die Vollkornversion. Müsli. Körner.

c) auf jeden Fall viel Bewegung

a) und b)ist nicht wirklich vereinbar.

Von all den Divertikel-Patienten in der Verwandtschaft (die Veranlagung ist anscheinend erblich) haben nur sehr wenige eine zweite Akut-Erkrankung. Dann wird operiert. Aber das ist beileibe keine Kleinigkeit.