von: shabbaz
Reisebericht US-Tour (Colorado, Wyoming, Montana) - 05.08.04 13:36
Da isser:
Fotos
Start unserer Reise war Anfang Juli in Denver. 3 Tage waren wir bei Freunden dort zu Besuch, das mußte zur Akklimatisierung reichen. Die Höhe der Stadt (ca. 1600m) machte uns nicht zu schaffen. Ein kurzer Ausflug auf den 4500m hohen Mt. Evans führte allerdings zu Schädelbrummen. Am 5. Juli ging es dann mit dem Rad los: Von Muddy Pass (Co.) auf dem Transamerica Trail Richtung Norden. Die Räder hatten den Flug zum Glück weitgehend unbeschadet überstanden. Nur ein Tubus-Lowrider hatte beim Transport im Flugzeug dran glauben müssen. Die vorderen Taschen meiner Freundin mußten wir daher an einem herkömmlichen Front-Gepäckträger aus Aluminium befestigen, der die Tour (trotzdem) gut überstand.
Colorado präsentierte sich zunächst sehr Abwechslungsreich. Leider waren wir dort nur 3 Tage unterwegs. In Wyoming wurde es dann zunächst sehr viel trockener. Wir hatten durchgehend Temperaturen um 30°C (auf der gesamten Reise), und keine schattenspendenden Wolken. Da auf durchschnittlich 2000m über Meereshöhe die Sonne noch um einiges intensiver war, versuchten wir alles, um uns irgendwie zu schützen. Doch trotz 45+ Sonnencreme Kopfbedeckung usw., kam es schnell zum ersten Sonnenbrand, bei mir sogar zu Blasenbildung. Die folgenden Tage hatte ich mein Gesicht dann mit Pflastern abgeklebt, ich sah zwar ziemlich wild aus, aber so war der Sonnenschutz wenigstens gewährleistet.
Bei Saratoga (Wy.) wechselten wir probeweise auf den Great Divide Trail. Diese Route fernab jeglicher Zivilisation wollten wir ursprünglich statt des Transamerica Trails nehmen. Ein Schlüsselbeinbruch einen Monat vor Reiseantritt ließ uns diese Pläne aber verwerfen. Das Stück zwischen beiden Trails führte - was auf der Karte nicht ersichtlich war - über Privatland. Der Besitzer machte uns nach 20 Meilen darauf aufmerksam... Nach längerem Flehen und Bitten liess er uns unseren Weg schliesslich fortsetzen und ersparte uns die Umkehr auf bereits gefahrener Strecke. Es sollte dennoch die anstrengenste Etappe auf unserer Tour werden: Schwer beladen mit zusätzlichem Wasser kämpften wir uns 60km über Schotter und hatten massiven Gegenwind. Der Folgende Tag war durch ähnliche Rahmenbedingungen auf einer vielbefahrenen Strasse (Rawlins-Lermont) geprägt und einer der weniger schönen. Grüner wurde Wyoming erst wieder ab Lander.
Wir waren nun auf dem Weg in die Nationalparks Grand Teton und Yellowstone. Je näher man den Parks kommt desto intensiver wird der touristische Verkehr auf den Strassen: Riesige Wohnmobile mit Jeep und Boot im Schlepptau, Harley-Davidson-Fahrer (ohne Helm...) und natürlich Radfahrer (mit Helm...). Extrem wurde der Verkehr dann in den Parks selbst, so dass wir trotz all der positiver Eindrücke und Erlebnisse dort nicht unglücklich waren, als Grand Teton und Yellowstone wieder hinter uns lagen. Der letzte Abschnitt unserer Radreise von Yellowstone nach Missoula (Mt.) war gleichzeitig auch der landschaftlich schönste unser Reise. Kein Pass ohne grandiose Aussicht, schöne Wolkenbildungen (ohne anschiessende Dusche...) wenig Verkehr, malerische Zeltplätze. In Missoula, einer grösseren Stadt mit Universität (!), sollte unsere Tour dann eigentlich zu Ende sein. Da wir die Stadt jedoch 4 Tage zu früh erreicht hatten, entschieden wir uns, mit einem Mietwagen noch im Glacier Nationalpark an der kanadischen Grenze vorbeizuschauen. Dieser Trip hatte ohne Frage auch seinen Charme, allerdings war das Reisen mit dem Auto nach 3 Wochen auf dem Rad natürlich nicht die Ideallösung. Die Landschaft rauschte irgendwie zu schnell an uns vorbei und die Tage mit dem Auto hatten nicht die Intensität der Wochen zuvor. Dennoch hatten wir so die Chance einen weiteren eindrucksvollen Nationalpark zu sehen.
Ohne die massive Unterstützung von Adventure Cycling in Missoula hätte wir diese letzten vier Tage kaum organisatorisch bewältigen können: Ein Mitarbeiter machte für uns den Mietwagen klar, wir konnten unser Gepäck zwischenlagern, man half uns Kisten für den Rücktransport der Räder zu organisieren und wir wurden schliesslich zum Flughafen gefahren... Vielen Dank also nochmal an dieser Stelle! Danke auch an Guenter aus diesem Forum, dass er uns die Karten von Adventure Cycling zur Verfügung gestellt hat!
Gruss, s.
Fotos
Start unserer Reise war Anfang Juli in Denver. 3 Tage waren wir bei Freunden dort zu Besuch, das mußte zur Akklimatisierung reichen. Die Höhe der Stadt (ca. 1600m) machte uns nicht zu schaffen. Ein kurzer Ausflug auf den 4500m hohen Mt. Evans führte allerdings zu Schädelbrummen. Am 5. Juli ging es dann mit dem Rad los: Von Muddy Pass (Co.) auf dem Transamerica Trail Richtung Norden. Die Räder hatten den Flug zum Glück weitgehend unbeschadet überstanden. Nur ein Tubus-Lowrider hatte beim Transport im Flugzeug dran glauben müssen. Die vorderen Taschen meiner Freundin mußten wir daher an einem herkömmlichen Front-Gepäckträger aus Aluminium befestigen, der die Tour (trotzdem) gut überstand.
Colorado präsentierte sich zunächst sehr Abwechslungsreich. Leider waren wir dort nur 3 Tage unterwegs. In Wyoming wurde es dann zunächst sehr viel trockener. Wir hatten durchgehend Temperaturen um 30°C (auf der gesamten Reise), und keine schattenspendenden Wolken. Da auf durchschnittlich 2000m über Meereshöhe die Sonne noch um einiges intensiver war, versuchten wir alles, um uns irgendwie zu schützen. Doch trotz 45+ Sonnencreme Kopfbedeckung usw., kam es schnell zum ersten Sonnenbrand, bei mir sogar zu Blasenbildung. Die folgenden Tage hatte ich mein Gesicht dann mit Pflastern abgeklebt, ich sah zwar ziemlich wild aus, aber so war der Sonnenschutz wenigstens gewährleistet.
Bei Saratoga (Wy.) wechselten wir probeweise auf den Great Divide Trail. Diese Route fernab jeglicher Zivilisation wollten wir ursprünglich statt des Transamerica Trails nehmen. Ein Schlüsselbeinbruch einen Monat vor Reiseantritt ließ uns diese Pläne aber verwerfen. Das Stück zwischen beiden Trails führte - was auf der Karte nicht ersichtlich war - über Privatland. Der Besitzer machte uns nach 20 Meilen darauf aufmerksam... Nach längerem Flehen und Bitten liess er uns unseren Weg schliesslich fortsetzen und ersparte uns die Umkehr auf bereits gefahrener Strecke. Es sollte dennoch die anstrengenste Etappe auf unserer Tour werden: Schwer beladen mit zusätzlichem Wasser kämpften wir uns 60km über Schotter und hatten massiven Gegenwind. Der Folgende Tag war durch ähnliche Rahmenbedingungen auf einer vielbefahrenen Strasse (Rawlins-Lermont) geprägt und einer der weniger schönen. Grüner wurde Wyoming erst wieder ab Lander.
Wir waren nun auf dem Weg in die Nationalparks Grand Teton und Yellowstone. Je näher man den Parks kommt desto intensiver wird der touristische Verkehr auf den Strassen: Riesige Wohnmobile mit Jeep und Boot im Schlepptau, Harley-Davidson-Fahrer (ohne Helm...) und natürlich Radfahrer (mit Helm...). Extrem wurde der Verkehr dann in den Parks selbst, so dass wir trotz all der positiver Eindrücke und Erlebnisse dort nicht unglücklich waren, als Grand Teton und Yellowstone wieder hinter uns lagen. Der letzte Abschnitt unserer Radreise von Yellowstone nach Missoula (Mt.) war gleichzeitig auch der landschaftlich schönste unser Reise. Kein Pass ohne grandiose Aussicht, schöne Wolkenbildungen (ohne anschiessende Dusche...) wenig Verkehr, malerische Zeltplätze. In Missoula, einer grösseren Stadt mit Universität (!), sollte unsere Tour dann eigentlich zu Ende sein. Da wir die Stadt jedoch 4 Tage zu früh erreicht hatten, entschieden wir uns, mit einem Mietwagen noch im Glacier Nationalpark an der kanadischen Grenze vorbeizuschauen. Dieser Trip hatte ohne Frage auch seinen Charme, allerdings war das Reisen mit dem Auto nach 3 Wochen auf dem Rad natürlich nicht die Ideallösung. Die Landschaft rauschte irgendwie zu schnell an uns vorbei und die Tage mit dem Auto hatten nicht die Intensität der Wochen zuvor. Dennoch hatten wir so die Chance einen weiteren eindrucksvollen Nationalpark zu sehen.
Ohne die massive Unterstützung von Adventure Cycling in Missoula hätte wir diese letzten vier Tage kaum organisatorisch bewältigen können: Ein Mitarbeiter machte für uns den Mietwagen klar, wir konnten unser Gepäck zwischenlagern, man half uns Kisten für den Rücktransport der Räder zu organisieren und wir wurden schliesslich zum Flughafen gefahren... Vielen Dank also nochmal an dieser Stelle! Danke auch an Guenter aus diesem Forum, dass er uns die Karten von Adventure Cycling zur Verfügung gestellt hat!
Gruss, s.
