von: maeeeth
Re: Beratung Radkauf: Alltag / Touren - 02.01.17 10:54
Hallo zusammen, na hier ist ja was los...
... Kompromiss...
Wäre es nicht einen Gedanken wert, dein jetziges Rad für Einkäufe und Alltagsbetrieb zu behalten (und vielleicht die Federgabel gegen eine Starrgabel auszutauschen), und ein leichtes, schnelles Rad für die längeren Strecken anzuschaffen?
Ja den Gedanken hatte ich natürlich auch schon. Das schnelle Rad muss aber alltagstauglich sein (Gepäckträger, Beleuchtung), da ich es sonst nicht für die Arbeit nutzen kann / will. Deshalb dachte ich, dieses Stevens sei dieses schnelle Rad für den Alltag... ?!
Tatsächlich ist das perfekte Rad kaum erreichbar, sondern immer ein Kompromiss.
... Manche sehr leichten Reifen sind nicht sehr Widerstandsfähig gegen spitze oder scharfkantige Dinge, die auf dem Bodenbelag herumliegen können. Zum Beispiel Steine, Schrauben und Scherben.
Ein besonders leichter Reifen ist auch besonders oft platt und unterm Strich damit für den Dauerfahrer schlecht.
...
Wer aber Anhänger zieht, sollte genügen leichtere Gänge haben, denn hier wird sonst das Anfahren zur Qual. Durfte ich mit einem voll beladenen Chariot auch schon erleiden.
Und wer schwere Gewichte zieht, ist mit einer guten Bremse gut beraten. Scheibenbremse, hydraulisch.
Ich fahre es seit mehr als einem Jahrzehnt und will nicht mehr drauf verzichten. Speziell die Bremskraft bei Nässe unterscheidet sich stark. Es ist dann auch nicht so sehr entscheidend, wie hochpreisig die Bremse ist.
Mit der an vielen Fahrrädern verbauten BR-395 von Shimano bringe ich auch mein schnelles Ebike bei jedem Wetter und mit hohem Gesamtgewicht sicher zum Stehen, auch schon mit 160mm Bremsscheiben.
...
Also die Reifen am Stevens 6X stören mich in der Tat. Ich fahre aktuell 47mm Marathon Green Guard (oder wie das heißt), die sind verdammt schwer. Aber weniger Profil als bei diesen Marathon möchte ich eigentlich nicht haben, die Reifen am Stevens würde ich direkt tauschen lassen (verrechnen, hoffentlich) oder selbst tauschen um auch auf Nässe Grip zu haben. Und die Pannensicherheit zu erhöhen. Der Verkäufer sagte er fährt das Rad selbst und wechselt im Herbst auf andere Reifen / Räder, im Alltag nutzt er diese komischen Slicks, die drauf sind. Er wird dazu ne Vorstellung haben...
Danke für die Einschätzung der Bremsen...
Also breitere Reifen würde ich auf jeden Fall abklären, s.o..
Mit der Übersetzung: ich weiß es nicht. Gleich werde ich mal im Schuppen zählen, wie viele Zähne die Ritzel haben. Damit komme ich im Alltag total aus, auch mit Hänger. Echt keine Ahnung, was da dran ist. Beim Kauf damals hatte ich noch weniger Ahnung als heute...
Danke für deine Einschätzung zu den Felgenbremsen.
Ich weiß, dass das hier (und wahrscheinlich überall, wo Leute mit Leidenschaft diskutieren) sowieso immer ein kontroverses Thema ist. Gibts bei der Frage nach der Bremse denn keinen gemeinsamen Nenner, den die meisten hier unterschreiben würden?
Falk, vielen Dank für deine ausführlichen und fachlich fundierten Antworten.
Tatsächlich nerven mich Schnellspanner (wie ich sie nenne) sehr. Mir wären verschraubte Achsen lieber. Aber das ist ja echt der Punkt, den du ansprichst. Deine Informationen sind echt interessant, aber verzeih, wenn ich das sage: Kann ich mir in diesem Preissegment (1000€) über solche Aspekte Gedanken machen? Ich habe natürlich nicht den ganzen Fahrradmarkt im Blick, aber Hollowtech II Tretlager scheinen sehr verbreitet zu sein und ob es für mich jetzt nicht diese Deore-Radnaben vollkommen tun, kann ich nicht wirklich sagen. Kannst du mir bei dieser Einschätzung noch weiter helfen?
Ja in der Tat, der Gedanke kam mir dann auch bereits. Allerdings fehlt mir das Verständnis. was ein Cyclocross (mit Gepäckträger und Licht) dann von diesem 6X unterscheidet?
Ich würde inzwischen allerdings auch sagen, dass die Zeit reif für hydraulische Scheibenbremsen ist.
Vor 10 Jahren habe ich bei meinen Norwids noch HS33 verbauen lassen, womit ich bislang auch noch zufrieden bin. Was die Hydraulik anbelangt war die Wartung in dieser Zeit gleich Null.
Hatte aber auch bei MTBs riesen Probleme mit der Scheibenbremse bzw. der Hydraulik. Da stand ich komplett aufm Schlauch, da ich gar nichts reparieren konnte.
Also in jedem Fall so ein System in aller Ruhe mal zu Hause selber warten, damit man weiß, wie das geht (ist ja bei Seilzugbremsen auch sinnvoll).
Ok. Ja du hast wahrscheinlich Recht, es muss im Bereich des Erlernbaren sein, Scheibenbremsen selbst zu warten. Und wenn diese dann so viel weniger Wartung benötigen als Felgenbremsen...
Vielen Dank wieder mal für eure Antworten. Ich glaube ich merke mehr und mehr, dass ich gar nicht genau weiß, was ich will.
In Antwort auf: redfalo
... Kompromiss...
Wäre es nicht einen Gedanken wert, dein jetziges Rad für Einkäufe und Alltagsbetrieb zu behalten (und vielleicht die Federgabel gegen eine Starrgabel auszutauschen), und ein leichtes, schnelles Rad für die längeren Strecken anzuschaffen?
Ja den Gedanken hatte ich natürlich auch schon. Das schnelle Rad muss aber alltagstauglich sein (Gepäckträger, Beleuchtung), da ich es sonst nicht für die Arbeit nutzen kann / will. Deshalb dachte ich, dieses Stevens sei dieses schnelle Rad für den Alltag... ?!
In Antwort auf: cterres
Tatsächlich ist das perfekte Rad kaum erreichbar, sondern immer ein Kompromiss.
... Manche sehr leichten Reifen sind nicht sehr Widerstandsfähig gegen spitze oder scharfkantige Dinge, die auf dem Bodenbelag herumliegen können. Zum Beispiel Steine, Schrauben und Scherben.
Ein besonders leichter Reifen ist auch besonders oft platt und unterm Strich damit für den Dauerfahrer schlecht.
...
Wer aber Anhänger zieht, sollte genügen leichtere Gänge haben, denn hier wird sonst das Anfahren zur Qual. Durfte ich mit einem voll beladenen Chariot auch schon erleiden.
Und wer schwere Gewichte zieht, ist mit einer guten Bremse gut beraten. Scheibenbremse, hydraulisch.
Ich fahre es seit mehr als einem Jahrzehnt und will nicht mehr drauf verzichten. Speziell die Bremskraft bei Nässe unterscheidet sich stark. Es ist dann auch nicht so sehr entscheidend, wie hochpreisig die Bremse ist.
Mit der an vielen Fahrrädern verbauten BR-395 von Shimano bringe ich auch mein schnelles Ebike bei jedem Wetter und mit hohem Gesamtgewicht sicher zum Stehen, auch schon mit 160mm Bremsscheiben.
...
Also die Reifen am Stevens 6X stören mich in der Tat. Ich fahre aktuell 47mm Marathon Green Guard (oder wie das heißt), die sind verdammt schwer. Aber weniger Profil als bei diesen Marathon möchte ich eigentlich nicht haben, die Reifen am Stevens würde ich direkt tauschen lassen (verrechnen, hoffentlich) oder selbst tauschen um auch auf Nässe Grip zu haben. Und die Pannensicherheit zu erhöhen. Der Verkäufer sagte er fährt das Rad selbst und wechselt im Herbst auf andere Reifen / Räder, im Alltag nutzt er diese komischen Slicks, die drauf sind. Er wird dazu ne Vorstellung haben...
Danke für die Einschätzung der Bremsen...
In Antwort auf: Uwe Radholz
... dass du mit deinen Überlegungen zur Bremse sehr recht hast, dass ich sie voll teile und das mein größter Fehler in mehr als 50 Jahren Radfahren die Scheibenbremse war.
Das dir vorgeschlagene Rad halte ich für sehr akzeptabel und den Preis für angemessen. ...
Den Hinweis von Willi, dass man keine breiteren Reifen in den Rahmen bekommt, würde ich auch sehr ernst nehmen. Das sollte sich zusammen mit dem Händler klären lassen. Sollte da tatsächlich nicht viel mehr als 28mm Breite möglich sein, wäre das heute für mich, früher bin ich auch mit schmalen Reifen unterwegs gewesen, ein Ausschlusskriterium.
Sonst sollte mit diesem Rad wirklich alles möglich sein, was du jetzt oder später damit vor hast. ...
... dass ich mit 26:32 nicht zurecht kommen würde. ...
Das dir vorgeschlagene Rad halte ich für sehr akzeptabel und den Preis für angemessen. ...
Den Hinweis von Willi, dass man keine breiteren Reifen in den Rahmen bekommt, würde ich auch sehr ernst nehmen. Das sollte sich zusammen mit dem Händler klären lassen. Sollte da tatsächlich nicht viel mehr als 28mm Breite möglich sein, wäre das heute für mich, früher bin ich auch mit schmalen Reifen unterwegs gewesen, ein Ausschlusskriterium.
Sonst sollte mit diesem Rad wirklich alles möglich sein, was du jetzt oder später damit vor hast. ...
... dass ich mit 26:32 nicht zurecht kommen würde. ...
Also breitere Reifen würde ich auf jeden Fall abklären, s.o..
Mit der Übersetzung: ich weiß es nicht. Gleich werde ich mal im Schuppen zählen, wie viele Zähne die Ritzel haben. Damit komme ich im Alltag total aus, auch mit Hänger. Echt keine Ahnung, was da dran ist. Beim Kauf damals hatte ich noch weniger Ahnung als heute...
Danke für deine Einschätzung zu den Felgenbremsen.
Ich weiß, dass das hier (und wahrscheinlich überall, wo Leute mit Leidenschaft diskutieren) sowieso immer ein kontroverses Thema ist. Gibts bei der Frage nach der Bremse denn keinen gemeinsamen Nenner, den die meisten hier unterschreiben würden?
In Antwort auf: Falk
... Hollowtech-II-Tretlager ... Einmal sind die Dichtungen öfter nicht viel wert, obwohl das Tretlager gerade bei einem zu kurzen Schutzblech und fehlendem Spritzlappen ausgesprochen viel Dreck und Nässe abbekommt, zum Anderen hat diese Lagerbauart kein durchgehendes Gehäuse. Wenn das Tretlagergehäue nicht auf beiden Seiten absolut plan zueineinder steht, dann werden die Lager wegen der Verspannung ebenfalls nicht allzu alt. Lagerpatronen sind deutlich härter im Nehmen.
Falk, vielen Dank für deine ausführlichen und fachlich fundierten Antworten.
Tatsächlich nerven mich Schnellspanner (wie ich sie nenne) sehr. Mir wären verschraubte Achsen lieber. Aber das ist ja echt der Punkt, den du ansprichst. Deine Informationen sind echt interessant, aber verzeih, wenn ich das sage: Kann ich mir in diesem Preissegment (1000€) über solche Aspekte Gedanken machen? Ich habe natürlich nicht den ganzen Fahrradmarkt im Blick, aber Hollowtech II Tretlager scheinen sehr verbreitet zu sein und ob es für mich jetzt nicht diese Deore-Radnaben vollkommen tun, kann ich nicht wirklich sagen. Kannst du mir bei dieser Einschätzung noch weiter helfen?
In Antwort auf: BaB
...
Ich würde das Fahrrad, so wie es ist, kaufen und mit fahren. Wenn dir der Händler kleinere Kettenblätter drauf macht ist das schön, wenn nicht... die Teile kosten nicht die Welt und je nachdem wo du wohnst kommst du vllt. auch mit dem kleinen 26er Kettenblatt klar und kaufst dir neue Kettenblätter (Deore oder Alivio) in der gewünschten Abstimmung, wenn die alten durch sind. ...
Zu deinem alten Rad: Die Schwachstelle ist die Gabel? Schon mal über eine neue Gabel nachgedacht? Gerade jetzt, wo die ganzen 29er den Markt überschwemmen, gibt es recht stabile 28er/29er (ja, die 29er können auch passen) Gabeln für relativ wenig Geld zu kaufen. Welches Rad mit welcher Gabel fährst du denn jetzt? Evtl. eine neue Gabel kaufen und für das gesparte Geld einen Cyclocrosser für die tägliche Fahrt zur Arbeit (wie ja auch schon Olaf schrieb)?
Ich würde das Fahrrad, so wie es ist, kaufen und mit fahren. Wenn dir der Händler kleinere Kettenblätter drauf macht ist das schön, wenn nicht... die Teile kosten nicht die Welt und je nachdem wo du wohnst kommst du vllt. auch mit dem kleinen 26er Kettenblatt klar und kaufst dir neue Kettenblätter (Deore oder Alivio) in der gewünschten Abstimmung, wenn die alten durch sind. ...
Zu deinem alten Rad: Die Schwachstelle ist die Gabel? Schon mal über eine neue Gabel nachgedacht? Gerade jetzt, wo die ganzen 29er den Markt überschwemmen, gibt es recht stabile 28er/29er (ja, die 29er können auch passen) Gabeln für relativ wenig Geld zu kaufen. Welches Rad mit welcher Gabel fährst du denn jetzt? Evtl. eine neue Gabel kaufen und für das gesparte Geld einen Cyclocrosser für die tägliche Fahrt zur Arbeit (wie ja auch schon Olaf schrieb)?

Ja in der Tat, der Gedanke kam mir dann auch bereits. Allerdings fehlt mir das Verständnis. was ein Cyclocross (mit Gepäckträger und Licht) dann von diesem 6X unterscheidet?
In Antwort auf: JoMo
Ich würde inzwischen allerdings auch sagen, dass die Zeit reif für hydraulische Scheibenbremsen ist.
Vor 10 Jahren habe ich bei meinen Norwids noch HS33 verbauen lassen, womit ich bislang auch noch zufrieden bin. Was die Hydraulik anbelangt war die Wartung in dieser Zeit gleich Null.
Hatte aber auch bei MTBs riesen Probleme mit der Scheibenbremse bzw. der Hydraulik. Da stand ich komplett aufm Schlauch, da ich gar nichts reparieren konnte.
Also in jedem Fall so ein System in aller Ruhe mal zu Hause selber warten, damit man weiß, wie das geht (ist ja bei Seilzugbremsen auch sinnvoll).
Ok. Ja du hast wahrscheinlich Recht, es muss im Bereich des Erlernbaren sein, Scheibenbremsen selbst zu warten. Und wenn diese dann so viel weniger Wartung benötigen als Felgenbremsen...
Vielen Dank wieder mal für eure Antworten. Ich glaube ich merke mehr und mehr, dass ich gar nicht genau weiß, was ich will.