von: Gori
Re: Neuanschaffung Trekkingrad - 500-600€ - 23.03.07 02:03
Lieber Michael,
vorab: ich kenne keines der genannten Räder. Aber ich mache, seit nunmehr zweieinhalb Jahrzehnten, neben vielen kleineren Fahrten zumindest einmal jährlich eine meist 3-wöchige Tour, am liebsten in hügeligem, zuweilen auch bergigem Gelände. (Auch über die Alpen bin ich schon geradelt, via Reschenpass - das war, bei maximal 8 % Steigung von der Schweizer Seite aus, sehr harmlos und vergnüglich.)
Worauf du beim Kauf eines Rades, das auch für Fahrten mit größerem Gepäck in bergigem Gelände geeignet ist, m. E. achten solltest:
1. Möglichkeit einer kleinen Entfaltung. Die Kassette sollte ein Ritzel mit mindestens 32, besser noch 34 Zähnen haben, und eine Kurbelgarnitur mit einem 22er Kettenblatt. (Heute übliche Mountainbike-Kombination.) Damit schaffst du selbst mit einem 28"-Rad größere Steigungen, ohne absteigen und schieben zu müssen, mit einem 26"-Rad so gut wie alle. Alternative: die Sram Duo 3x8 oder 3x9.
2. Naben, Schaltwerk, Kurbelgarnitur sollten mindestens Alivio-, besser: Deore-Niveau haben (bzw. entsprechende SRAM-Teile). Für den Anfang reicht das, bei häufigerem Fahren und besserem Budget kannst du dann u.U. auf LX- oder XT-Teile aufrüsten.
3. Bequemer, für Langstrecken geeigneter Sattel. Ich fahre seit 2 Jahren fast nur noch Liegerad (ist leider völlig außerhalb Deines Preislimits); an meinem Herkelmann-Trekkingrad hatte ich einen Ledersattel Brooks Professional montiert, den ich trotz des relativ hohen Gewichts um nichts in der Welt hätte tauschen wollen. Es soll inzwischen auch gute Kunststoffsättel geben; doch auch die sind nicht billig; daran würde ich nicht sparen.
4. Stabiler Gepäckträger (z.B. Pletscher Athlete; Tubus ist zu teuer) und Gabel mit Lowriderösen; einen Lowrider - und die dazu gehörenden Taschen - solltest du, wenn du zelten willst, auf jeden Fall mit einkalkulieren.
5. Ich würde mir heute kein neues Rad mehr ohne Nabendynamo kaufen! Der Sram iLight und die Dynamos von Shimano oder Novatec in derselben Preisklasse sind heute kaum noch teurer als ein ordentlicher Seitenläufer, und um ein Vielfaches zuverlässiger und komfortabler.
6. Verzichte auf gefederte Sattelstütze und Federgabel. Solche, die wirklich was taugen, übersteigen dein Preislimit bei weitem - andere bereiten dir nur Ärger.
7. Da du über die Berge fahren willst, ist es gut, das Gewicht möglichst niedrig zu halten. Aber Gewichtsoptimierung an Rahmen und Teilen ist eine sehr kostspielige Sache; weit billiger und erfolgversprechender ist es, sorgfältig zu überlegen, was tatsächlich auf der Reise unentbehrlich sein wird.
8. Schau, dass Rahmenhöhe und Abstand Sattel-Lenker zu deiner Größe passen.
9. Sofern du dich ein bisschen auskennst - oder jemand hast, der dich berät -, könnte es durchaus sinnvoll sein, z.B. über ebay nach einem Gebrauchtrad Ausschau zu halten. Du solltest allerdings keins zu ersteigern versuchen, das du nicht gesehen (und möglichst probegefahren) hast.
Viel Erfolg!
vorab: ich kenne keines der genannten Räder. Aber ich mache, seit nunmehr zweieinhalb Jahrzehnten, neben vielen kleineren Fahrten zumindest einmal jährlich eine meist 3-wöchige Tour, am liebsten in hügeligem, zuweilen auch bergigem Gelände. (Auch über die Alpen bin ich schon geradelt, via Reschenpass - das war, bei maximal 8 % Steigung von der Schweizer Seite aus, sehr harmlos und vergnüglich.)
Worauf du beim Kauf eines Rades, das auch für Fahrten mit größerem Gepäck in bergigem Gelände geeignet ist, m. E. achten solltest:
1. Möglichkeit einer kleinen Entfaltung. Die Kassette sollte ein Ritzel mit mindestens 32, besser noch 34 Zähnen haben, und eine Kurbelgarnitur mit einem 22er Kettenblatt. (Heute übliche Mountainbike-Kombination.) Damit schaffst du selbst mit einem 28"-Rad größere Steigungen, ohne absteigen und schieben zu müssen, mit einem 26"-Rad so gut wie alle. Alternative: die Sram Duo 3x8 oder 3x9.
2. Naben, Schaltwerk, Kurbelgarnitur sollten mindestens Alivio-, besser: Deore-Niveau haben (bzw. entsprechende SRAM-Teile). Für den Anfang reicht das, bei häufigerem Fahren und besserem Budget kannst du dann u.U. auf LX- oder XT-Teile aufrüsten.
3. Bequemer, für Langstrecken geeigneter Sattel. Ich fahre seit 2 Jahren fast nur noch Liegerad (ist leider völlig außerhalb Deines Preislimits); an meinem Herkelmann-Trekkingrad hatte ich einen Ledersattel Brooks Professional montiert, den ich trotz des relativ hohen Gewichts um nichts in der Welt hätte tauschen wollen. Es soll inzwischen auch gute Kunststoffsättel geben; doch auch die sind nicht billig; daran würde ich nicht sparen.
4. Stabiler Gepäckträger (z.B. Pletscher Athlete; Tubus ist zu teuer) und Gabel mit Lowriderösen; einen Lowrider - und die dazu gehörenden Taschen - solltest du, wenn du zelten willst, auf jeden Fall mit einkalkulieren.
5. Ich würde mir heute kein neues Rad mehr ohne Nabendynamo kaufen! Der Sram iLight und die Dynamos von Shimano oder Novatec in derselben Preisklasse sind heute kaum noch teurer als ein ordentlicher Seitenläufer, und um ein Vielfaches zuverlässiger und komfortabler.
6. Verzichte auf gefederte Sattelstütze und Federgabel. Solche, die wirklich was taugen, übersteigen dein Preislimit bei weitem - andere bereiten dir nur Ärger.
7. Da du über die Berge fahren willst, ist es gut, das Gewicht möglichst niedrig zu halten. Aber Gewichtsoptimierung an Rahmen und Teilen ist eine sehr kostspielige Sache; weit billiger und erfolgversprechender ist es, sorgfältig zu überlegen, was tatsächlich auf der Reise unentbehrlich sein wird.
8. Schau, dass Rahmenhöhe und Abstand Sattel-Lenker zu deiner Größe passen.
9. Sofern du dich ein bisschen auskennst - oder jemand hast, der dich berät -, könnte es durchaus sinnvoll sein, z.B. über ebay nach einem Gebrauchtrad Ausschau zu halten. Du solltest allerdings keins zu ersteigern versuchen, das du nicht gesehen (und möglichst probegefahren) hast.
Viel Erfolg!