von: Bodoh
Re: MTB zu Reiserad umbauen? - 16.07.09 22:15
In Antwort auf: falk
»alter Wein in neuen Schläuchen«
Für die Reifendimension ist nunmal der Felgensitz maßgebend und nicht der Laufkreisdurchmesser. Die von gelegentlich schon als »Breitreifen« bezeichneten 47er waren jahrzehntelang die Standardberekifung für Tourenräder. Inzwischen weniger gebräuchlich, aber noch immer zu sehen. Zwischendurch hatten 622er Reifen eine Hungerkur, bei einigen gelten 37er Reifchen als »breit«. Und jetzt verkaufen ein paar Naseweise die Rückkehr zu uralten Größen als was völlig Neues?
Den Unfug mit der Zollbezeichnung aufgeben würde die Glaubwürdigkeit schon enorm steigern.
Oder wie war das mit dem Rumpelstilzchenprinzip,
Ach wie gut, dass niemand weiß,
alte Ware, neuer Preis
Falk, SchwLAbt
PS: Die Vorbehalte gegenüber großen Laufrädern vor allem wegen der Stabilität haben damit erstmal nichts zu tun.
Für die Reifendimension ist nunmal der Felgensitz maßgebend und nicht der Laufkreisdurchmesser. Die von gelegentlich schon als »Breitreifen« bezeichneten 47er waren jahrzehntelang die Standardberekifung für Tourenräder. Inzwischen weniger gebräuchlich, aber noch immer zu sehen. Zwischendurch hatten 622er Reifen eine Hungerkur, bei einigen gelten 37er Reifchen als »breit«. Und jetzt verkaufen ein paar Naseweise die Rückkehr zu uralten Größen als was völlig Neues?
Den Unfug mit der Zollbezeichnung aufgeben würde die Glaubwürdigkeit schon enorm steigern.
Oder wie war das mit dem Rumpelstilzchenprinzip,
Ach wie gut, dass niemand weiß,
alte Ware, neuer Preis
Falk, SchwLAbt
PS: Die Vorbehalte gegenüber großen Laufrädern vor allem wegen der Stabilität haben damit erstmal nichts zu tun.
So, bin zurück und mich juckt es schon zu antworten und hoffe es ist noch interessant genug für Euch. Also:
Klar, die Zollbezeichnungen sind verwirrend, aber bei 26" oder 28" wird es meist hingenommen und erst bei 29ern kommen die Beschwerden. Ein 26er MTB hat ca. 26" Außendurchmesser und ein 29er MTB ca. 29" (die Reifendicke variiert bei MTBs vergleichsweise gering), also kommt das immerhin ganz gut hin. Besonders verwirrend ist es eigentlich nur bei 28", da ja an die 622er Felge alles vom Rennreifen bis zum Big Apple geht.
Falk, hoffe Du bist mir nicht böse, denn für meinen Umbau werde ich noch Tipps von Dir brauchen ;-) Aber "alter Wein in neuen Schläuchen" kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen. Ein 47er Tourenrad ist doch eine komplett andere Kiste als ein 55er 29er. Insofern ist es tatsächlich etwas Neues. Ein 29er hat einen entsprechenden MTB-Rahmen, den ein "gemütliches" Tourenrad nicht hat, kommt bei Hardtails und Fullies mit entsprechender solider Federung, was es selbst heute bei Tourenrädern selten gibt, und die 622er Felgen sind wegen der breiteren MTB-Reifen selber meist breiter und damit kurvenstabiler. Ich finde mein 29er sieht neben so einem Breitreifentourenrad aus wie Tag zu Nacht, wobei mein Kandidat für Tag schon feststeht :-) Und ok, das Stabilitätsargument kann ich akzeptieren, aber da möchte ich auch einmal die Historie ausgraben, dass auch schon mit 28ern schöne Weltreisen unternommen wurden bevor es MTBs gab. Außerdem hat es in den vergangenen Jahren eine enorme Materialentwicklung bei Reifen, Felgen und Speichen gegeben, wovon gerade auch 29er in Sachen Robustheit und Gewicht profitiert haben.
Und noch zum Thema Gewicht bei iassu: Klar, wollte damit auch nicht sagen, Gewicht sei mir egal. Z.B. habe ich mich bei der Pumpe für das 90g Rennradmodell anstatt das 130g MTB Modell entschieden, da ich im seltenen Fall auch ein paar Hübe mehr verkrafte (übrigens Lezyne, kann ich sehr empfehlen). Den 29er Vorteil merke ich nicht nur in der Ebene oder bergab, sondern auch bergauf, insofern ist für mich das Mehrgewicht mit jedem Tritt gut investiert. Das gilt für Asphalt, aber umso mehr bei unebenen Strecken, und da werden MTBs ja auch gerne eingesetzt, sonst wäre ein MTB eh nicht die richtige Basis fürs Reiserad.
Gruß
Bodo