Re: Radreise und Speichenbruch

von: Lord Helmchen

Re: Radreise und Speichenbruch - 19.07.09 21:09

Da kann man einiges dazu lesen:

http://www.smolik-velotech.de/pdf/laufrad_zweiradbuch.pdf


Einen Gewaltbruch durch das Antriebsmoment halte ich ohne Vorschädigung für ziemlich ausgeschlossen. Es müssten (nach den Berechnungen bei Smolik) 3 Speichen das gesamte Moment übertragen, um so überlastet zu werden. 3 von 18, das Rad würde nicht mehr stehen. Und dann greift das, was ich vorhin über die Grenzen geschrieben habe: Soweit ich weiß, wird eher die Felge an den einzelnen Löchern versagen oder der Nabenflansch abreißen, als dass eine neue (fehlerfreie) Markenspeiche durch zu viel Spannung wirklich reißt. Speichen brechen nicht ohne Vorschädigung (schwellende Belastung). Je mehr Vorspannung im Rad ist, desto später versagen die Speichen. Denen macht viel Spannung nichts aus, so ist jedenfalls mein Kenntnisstand.
Wobei ich nicht verstehe, warum die Speichen beim besprochenen Rad antriebsseitig brechen. Bei zu geringer Speichenspannung oder zu wenig steifer Felge erwischt es normalerweise erst die Speichen auf der linken Seite, weil dort bei Kettenschaltungsrädern die Spannung eh geringer ist. Vielleicht ist es schon eher so, dass die Speichen ungleichmäßig gespannt sind, das Antriebsmoment die andere Hälfte der Speichen auf der Antriebsseite ENTlastet, und diese Speichen dann brechen?

michiq_de, kannst du feststellen, welche Speichen ersetzt wurden? In welche Richtung(en) zeigen die Speichen? Verlassen sie die Naben "im Uhrzeigersinn" oder entgegengesetzt?

Wenn ein Könner das Rad nach dem ersten Speichenbruch gerichtet hat, und danach trotdem Speichen gebrochen sind, dann waren die anderen Speichen auch schon sehr kurz vor ihrem Ende - oder es ist gewaltig der Wurm im Rad. Es sollten zumindest ALLE Speichen ausgetauscht werden.