In marokko warenm wir 1993, aber mit Rucksack, Zug und, wenn es sein musste, Bus. In Tetuán haben wir uns die selbsternannten "Führer" noch vom Hals halten können, sie sind auch nicht notwendig, raus kommt man immer wieder und beim Fremdenverkehrsamt gibt es kostenlos Stadtpläne. In Fes haben wir
uns nach dem Tip im Interrailbuch (Michael Müller-Verlag) auf einen konzessionierten Führer eingelassen, der hat uns früh mit seinem alten Renault am Zeltplatz abgeholt, den Preis hatten wir abgemacht, auch mit Zusatz, Keine Läden, keine Einkäufe. Trotzdem und wohl auch wie zu erwarten endete die Runde beim Teppich- und beim Kamelhaardeckenhändler. Natürlich haben wir nichts gekauft, danach ist der Führer wütend, laut und beleidigend geworden, weil wir ihn um seine Provision gebracht hätten, dann wollte er auch noch den Taxipreis für die Fahrt am Morgen. Das haben wir dann auch bezahlt, vielleicht wäre es besser gewesen, zur Polizei zu gehen.
In ganz Marokko war es so, dass jeder, der von uns angesprochen wurde, freundlich und hilfsbereit war, alle, die uns ansprachen, wollten nur unser Geld. Marokko, das Land der Nepper und Schlepper, leider stimmt das vollkommen. Erst später haben wir erfahren, dass die Regeln der Gastfreundschaft für Urlauber ausdrücklich nicht gelten. Die Hobbyführer hält man sich am besten von vornherein vom Hals, dabei darf es, falls nötig, auch mal etwas lauter zugehen. Solange der "Führer" nämlich vor einem hergeht, führt er, was in seinen Augen einen (variablen) Lohnanspruch begründet. So etwas ist schade, denn sonst war Marokko (und anschliessend Andalusien) wunderschön.
Erfahrung aus Jerusalem:mit Fahrrad wird man in einer arabischen Medina in Ruhe gelassen, die Nervensägen können einen nicht einstufen.
Falk