Hallo Friederike,
> Straßen- sowie die Löwenverhältnisse...
Löwen bin ich keinen begegnet, aber ich war auch nicht auf "Safari" (was übersetzt heißen mag: "Löwen besichtigen"). - Es gibt giftige Schlangen, aber, was ich für am gefährlichsten halte, sind leider! heruntergekommene Menschen oder Banden in Städten oder dort herum. Jedes reichere Haus z.B. hat einen extra Wächter, und nach Einbruch der Dunkelheit "einfach so" herumzulaufen, ist fast Selbstmord.
Auch gibt es immer noch regelmäßig blutige Stammesfehden wegen Weiderechten, aber davon sollten Ausländer nicht betroffen sein.
Es gibt asphaltierte Fernstraßen (wie Nairobi - Kitale) - die sind mit dem Rad unbefahrbar (= nicht befahrbar), wegen der halsbrecherischen Fahrweise dort. Regionale, asphaltierte Straßen sind teilweise in gutem Zustand, aber die meisten Straßen sind halt Pisten, auch felsige oder sandige. Mit unserem Geländewagen sind wir (sogar zur Trockenzeit) mehrmals steckengeblieben, weil der Vierrad-Antrieb nicht funktionierte. Und zum weiteren Verständnis: Wir hatten sogar zwei Ersatzräder (allerdings von zweifelhafter Qualität) dabei, und das war nicht übertrieben.
> Sind Touren in etwas abgelegenere Gebiete möglich..
Weiß ich leider nicht genau. Meist schliefen wir in Privathäusern oder Hotels (letztere sehr preiswert im europäischen Vergleich). Campen taten wir auf einem (tatsächlich!) Campingplatz und in einem Nationalpark, wo auch andere campten. Einmal campten wir auch wild, in einem fruchtbaren Gebiet, in dem großflächig Landwirtschaft betrieben wurde (also alle "reich", und keine Kriminalität). Abends kamen der Bauer und dessen Kinder, um uns ein paar Eier zu schenken, und im Austausch etwas zurückzuerhalten.
Meine Freundin arbeitete damals dort und hatte guten Kontakt zu Einheimischen. Ich denke, man sollte ständig den Kontakt suchen, wegen der Tips, der freundlichen Hilfe und wegen des Schutzes.
Gerade vor ein paar Tagen mußte ich Erstretter spielen bei einem gebrochenen Bein in einem südenglischen Moor. Nach einigen Stunden konnte die Verletzte in einer Vakuum-Matratze abtransportiert werden; wäre nicht der Nebel gewesen, wäre auch ein Helikopter gekommen. Sie hatten Schwierigkeiten, uns zu finden, obwohl meine Karte unsere Position genau wiedergab.
Das selbe irgendwo in Kenia kann aber 1 oder auch 3 Tage dauern, da kann das Wasser knapp werden, die Wunde sich entzünden und alles mögliche...
> reizvolle Landschaft auch ausserhalb der Nationalparks
Ganz eindeutig! Kenias Westen ist sehr interessant. In den Gegenden, die etwas höher liegen, ist Landwirtschaft möglich, sind Menschen, und von daher ist es abwechslungsreich.
> Wer oder was ist ein Matatu?
Hat freeflow schon gesagt: Das meistgenutzte Verkehrsmittel dort. Autos oder kleine Minibusse, die nicht direkt nach Fahrplan, aber schon regelmäßig fahren. Es werden so viele Menschen / Gepäck transportiert, wie am Straßenrand aufgelesen, nicht etwa, so viel herein-/draufpaßt... Und ein halsbrecherisches Tempo...
> Malaria, Mücken und ähnlichem
Moskitonetz ist obligatorisch, und das schön dichthalten. Außer in Wassernähe gibt es nicht viele Mücken, aber doch immer noch einige. Malaria ist eine üble Krankheit, die man unter allen Umständen vermeiden sollte; der Krankheitsverlauf zieht sich über viele Wochen und führt knapp am Tod vorbei. Es gibt ungefähr 3 gängige (und unterschiedlich wirksame (pre/post) und verträgliche) Mittel, lasse dich beraten. Ansonsten mußt Du dich ja gegen einiges impfen lassen und kannst dich dabei beraten lassen. Nur Gekochtes essen und eine "Ich werd' nicht krank"-Einstellung haben...
> besonders schöne Orte, abseits der Touripfade
Nein, leider nicht speziell, dafür ist das schon zu lange her. Alles war tief beeindruckend. Touristen aber gab es - außerhalb von Nairobi City und Malindi (und Mombasa Beach, wo ich aber nicht war) - definitiv nicht. Die einzigen, seltenen Weißen dort waren Entwicklungshelfer, Forscher, u.ä.
> bildliche Beschreibung, wie man sich in dem Klima da unten so fühlt
Das Klima dort wechselt ja im Jahresverlauf. Im Mittsommer, als ich da war, war es sehr heiß und trocken. Keine Ahnung, wie man so "auch nur irgendwie bequem" radfahren wollte; morgens hätte man nur wenige Stunden, abends kühlt es nicht richtig ab. Zur Regenzeit muß es sehr nass sein, und viele Pisten unbefahrbar.
- Noch ein Wort zum Thema Ersatzteile: Es kann ja durchaus sein, daß man in Nairobi V-Brake-Bremsklötze bekommt... Keine Ahnung. Wahrscheinlicher ist aber, daß Du nach 2 Wochen das Suchen und Warten aufgibst und dir stattdessen aus alten Autoreifen selbstgemachte Bremsklötze montieren läßt... Improvisieren können sie nämlich prima, die Kenianer...