Ich war Ende August / Anfang September in England unterwegs, von Hull über Lincoln, Cambridge, Oxford und London nach Harwich. (An-/Abreise per Fähre von/nach Rotterdam)

Von den berüchtigten extremen Anstiegen bin ich auf meiner Route glücklicherweise weitgehend verschont geblieben. Natürlich gab es da auch Steigungen, die ich aber noch als durchaus im Rahmen empfunden habe und die mir in gleicher Weise beispielsweise auch in meiner fränkischen Heimat begegnen könnten.

Es gibt ein Radwegenetz in England, das aber sowohl hinsichtlich Umfang als auch Qualität noch Luft nach oben hat und mit dem deutschen oder gar holländischen nicht zu vergleichen ist. Es kann zwar durchaus vorkommen, dass ein als Radweg gekennzeichneter Weg tatsächlich ein Radweg ist... genausogut kann er sich aber auch als Strasse oder als (z.T. hundsmiserabler) Feldweg erweisen.

Das Radeln auf Strassen habe ich als sehr sicher empfunden. Nebenstrassen sind meist nur sehr gering befahren, und die englischen Autofahrer haben sich bis auf ganz wenige Ausnahmen äusserst vorsichtig und rücksichtsvoll verhalten, d.h. sie fahren hinter einem her, bis wirklich ausreichend Platz zum Überholen ist. Das ging manchmal sogar soweit, dass ich innerlich schon "Jetzt überhol doch endlich" gerufen habe.

Wie auch in anderen Beiträgen erwähnt, sind englische Strassen oft beidseits von Hecken besäumt. In der Gegend bzw .auf den Strassen, auf denen ich herumgekurvt bin, war das aber eher seltener der Fall; da standen Hecken oft auch nur auf einer Seite oder waren durch einen kleinen Grünstreifen etwas von der Strassen zurückgesetzt, so dass ich die Strassen - von Ausnahmen abgesehen - nicht als dramatisch unübersichtlich empfunden habe.

Das ganze hat dazu geführt, dass ich unterwegs des öfteren spontan von meiner zuhause und in Unkenntnis der tatsächlichen Verhältnisse gezielt auf Radwegen geplanten Route ab- und auf Landstrassen ausgewichen bin.