Die Radwanderwege sind nach meiner Erfahrung in Schweden nicht zuverlässig ausgeschildert. Beschilderte Radwege beschränken sich auf wenige Routen (Westküste, Ostküste, Öland, Gotland u.a.), viele nicht zusammenhängende, lokale Radwanderwege oder verkehrstechnisch komplizierte Stellen, aber es gibt sehr viel mehr reizvolle Gegenden. Wenn ausgeschildert ist, dann sollte man sich nicht allein darauf verlassen. Mangels Geld und Betreuung könnte das eine oder andere Schild fehlen. Ich würde die Beschilderung eher als zusätzliches Plus betrachten, als Bestätigung für die eigenen Orientierungsfähigkeiten.
Langstrecken-Radreisen sind bei den Einheimischen unüblich. Radfahren ist entweder Sport, ein Wochenendausflug oder im Alltag die Kurzstreckenfahrt über 5-10 km - und das auch nur in den Sommermonaten.
Für mich ist das offline funktionierende GPS in Schweden ein Muss. Parallel zu einer groben Karte. Alles andere wäre mir zu stressig, mit Zeitverlust und Irrtümern behaftet und mit Pech auch richtig gefährlich (abseits der öffentlichen Straßen). Uns hat mal ein Besitzer von einem Kanuzentrum, wo wir Fika (Kaffeepause) gemacht haben, gefragt, wo wir noch hin wollen. Ich zeigte auf der Karte eine kleine Nebenstraße und einen Waldweg, ca. 10 km. Er meinte, wir sollten vorsichtig sein, das sei unübersichtlich. Es war dann eine typische Nebenstraßen-Sackgasse mit wassergebundener Decke. Vorbei an leerstehenden, ruinösen Gehöften hinein ins Nichts. Am Ende ein kaum erkennbarer, völlig überwachsener Weg. Auf der Karte nichts. In der Realität kaum sichtbar. Nur das GPS meinte, es ginge da hinein, was richtig war, denn nach 100 m empfing uns die nächste Nebenstraße. Verwendet hatte ich eine KfZ-Navi-Software auf dem Smartphone, die in Schweden auch alle fahrbaren Waldwege ab 2 m Breite zeigt. Va kul! Wie cool!