Hallo Martin,
In dem Gebirge Sierras de la Demanda, Neila, Urbion und Tierra de Cameros in den Provinzen Burgos, Soria und Rioja ist es sehr schön und auch im August nicht zu heiß, wie in den südlicher gelegenen Gegenden Spaniens. Der nördliche Teil und davon die Nordflanke ist ziehmlich grün mit Eichen und teilweise Buchenwälder bewachsen und wird vom Wetter vom Atlantik beeinflußt. Im Südlichen Teil gibt es viele Pinienwälder mit teilweise bemerkenswerten Exemplaren.
Fahr nur mal zur Laguna Negra in Urbion hoch. Dies ist ein idyllischer Bergsee von dem glaub ich auch der Dichter Rilke geschwärmt hat. Hier sind aber auch viele Touristen. Die Strasse dort rauf oder die zur Laguna Neila ist ziehmlich steil und war schon Bergankunft der Burgosrundfahrt vor ein paar Jahren. Die anderen Pässe sind aber auch nicht zu verachten. Der Lohn ist aber immer eine schöne Aussicht und eine lange Abfahrt.
Im nordöstlichen Teil des Gebirges liegt die Tierra de Cameros mit tief eingeschnittenen Tälern und ziehmlich abgelegenen Dörfern wie Viniegra de Arriba. Im Allgemeinen ist die Region von Landflucht geprägt. Die Provinz Soria ist die Bevölkerungsärmste Spaniens. Südlich der Sierras kann man sich noch den Canon del Rio Lobos anschauen mit den Geierkolonien und der Kreuzritterkapelle im geographischen Mittelpunkt der Peninsula Spaniens.
Unterhalb des Berges Urbion entspringt der Fluß Duero an dessen Verlauf auch die Stadt Burgo de Ozma liegt mit einer sehr schönen gotischen Kirsche. Verlassenene Burgen gibt es zu genüge. Überhaupt sind die Städtchen und Dörfer meist sehr ruhig und man kann gute Lebensmittel einkaufen oder in einem Restaurant was essen. Es gibt aber auch viele verlassene Hofschaften und Dörfer mit verfallenen Häusern. Der höchste Berg der Sierra de la Demanda ist der San Millan, an dessen Füßen es mehrere Klöster gibt. Oben auf der Sierra führt ein Forstweg zur Skistation Eskaray mit einer atemberaubenden Fernsicht.
Aber auch das Gebirge Ayllon am nördlichen Ende der Sierra de Guarderama ist nicht zu verachten. Hier gibt es auch abgeschiedene Dörfer und Naturschutzgebiete wie den südlichsten Buchenwald Spaniens Tejera Negra. Im Allgemeinen kann man in jedes Gebirge in Zentralspanien fahren ohne daß man dort auf viel Autoverkehr stoßt. Dies und frische Luft ist für mich eine Voraussetzung um eine schöne Radtour zu machen. Obwohl der Tunnel am Flughafen in Madrid mit dem vielen Staub und dem orangenen Licht auch seinen, wenn auch makaberen, Reiz hatte.
Viel Spaß wünsche ich allen, die mal in diese Gegend kommen.
Tschau
Philip