Hallo Heinz,
eine Freundin hat sich solche Injektionen mit "Gelenkschmierenden Substanzen" auch geben lassen. Bei Ihr hat es die Beschwerden für einige Zeit gelindert - aber eben nur für eine begrenzte Zeit.
Da ich ähnliche Probleme habe, habe ich mich von etlichen Ärzten beraten lassen. Das Fazit:
Diese Gelenke gehören zu den sterilen Körperhöhlen. Jede Injektion bringt eine (geringe) Gefahr einer Infektion (mit dann schwerwiegenden Folgen).
Dass manche Orthopäden solche Behandlungen auf privatärztlicher Basis anbieten, hat auch damit zu tun, dass es sich wirtschaftlich für die Ärzte lohnt! Sie lassen Dich aber vorher unterschreiben, dass sie weder den Erfolg garantieren können noch Komplikationen (wie die erwähnten Infektionen) ausschließen können. Heißt: Der Einzige, für den sich diese Behandlung mit Sicherheit lohnt, ist der Arzt!

Das Fortschreiten der Arthrose lässt sich verlangsamen, vor allem aber lassen sich die Beschwerden deutlich verringern. Ausschlaggebend ist die Umstellung der Lebensweise. Dazu gehören unterschiedliche Aspekte - was konkret Dir besonders hilft bzw. bei Dir ansteht, musst Du z.T. auch selbst herausfinden - und das führt hier teilweise auch zu weit.
Eine ausgewogene Bewegung des Gelenkes ist zumindest einer der wesentlichen Faktoren. Denn: Bewegung hält das Gelenk insgesamt intakt und ist für den Stoffwechsel wichtig, da z.B. der Knorpel keine Blutgefäße enthält und die äußeren Schichten über die Gelenkflüssigkeit versorgt werden. Außerdem festigt sie den Stützapparat inklusive Muskulatur.
Übermäßige Reizung dagegen führt zur Entzündung, dadurch verstärken sich Beschwerden (Schmerzen, Schwellungen etc.).
Was sind also Betätigungen, die das Gelenk mobilisieren, aber nicht zu sehr reizen? Im Grunde merke ich das selbst. Radeln unter angemessener Belastung ist so etwas. Wird das Gelenk zu stark gereizt, passe ich die Belastung an.
Hältst Du die Beschwerden gering, aber das Gelenk mobil, sind das wesentliche Faktoren, die Arthrose aufzuhalten. Eine Arthrose kann so auch "zur Ruhe kommen". Man kann so lange Zeit, auch Jahrzehnte, beschwerdearm leben, ohne dass sich der Zustand des Gelenkes wesentlich verschlimmert - wenn man seine Lebensweise darauf einstellt (auch meine Erfahrung).
Rückblickend war es für mich das Einzige, was nachhaltig gewirkt hat.
Bestimmte medizinische/physiotherapeutischen Behandlungen haben manchmal für den Moment gewirkt (oder auch nicht!) - dauerhaft waren diese keine Lösung (es sei denn, man zieht diese dauerhaft durch).
Daher: Ich würde mich von "altersentsprechenden Verscheißerscheinungen" nicht panisch machen lassen. Erstens heißt das, dass es "normal" ist (altersbedingt), zweitens nicht, dass das Gelenk bald "hin" ist und Du zwangsläufig "am Stock gehst" und drittens kannst Du etwas tun, das Gelenk noch sehr lange Zeit intakt zu halten und beschwerdefrei zu leben. Aber das erfordert evtl. etwas mehr Gedanken und Veränderungsbereitschaft als ein Weg zum Arzt und eine Injektion...

Der Arzt bietet natürlich erst mal eine "schnelle, zeitlich begrenzte Sofortlösung" an (die in der akuten Situation sicher ihre Berechtigung hat), die auch ihm nützt. So ist es in einer Marktwirtschaft...

Kurzum: Ich kann Dich verstehen, dass Du Hoffnungen in eine solche Behandlung setzt. Da diese aber offensichtlich nicht auf die akuten Unfallfolgen und die Wiederherstellung des Knies abzielt (das wäre ja sowieso ein begrenzten Zeitraum), sondern auf die "altersbedingte Arthrose", ist mir nicht klar, was Du grundsätzlich erreichen willst. Nur eine momentane Linderung etwaiger Beschwerden - oder eine dauerhafte positive Veränderung? Dann wäre es mit drei Injektionen nicht getan - selbst wenn sie Dir für den Moment helfen würden.
Christoph