Da liegt der Hase om Pfeffer: In ihrer Lebensweise legal und menschenwürdig. Und das ist nicht nur eine Frage, wiviel Sozialhilfe ihnen ausbezahlt wird. Kann ihre Lebensweise legal sein? Seit immer schon werden sie von der Mehrheitsgesellschaft ausgegrenzt. Das Gefühl des Ausgegrenztseins und des Unterdrücktseins hat sich so in das Bewusstsein eingefessen, dass alles erlaubt ist, wenn es dem Lebensunterhalt dient -auch wenn das nach unserem Verständnis Raub oder Diebstahl ist.
Das betrifft - zumindest hier in Ungarn - ca. 10% der Bevölkerung.
Und seit der Wende hat sich da nur wenig verbessert.
Natürlich gibt es auch gute Beispiele, solche kenne ich auch persönlich.

Gar nicht weit von unserer Wohnung ist so eine Siedlung, da fahre ich mit dem Rad auch nicht durch, obwohl das meinen häufig genutzten Weg um ein paar Hundert Meter abkürzen würde.
Bei Touren durch Nordostungarn versuche ich vorher Informationen über die Bevölkerungsstruktur von den Dörfern zu bekommen - oft sind diese Siedlungen ja nur an einem Ende des Ortes.
Und in die Gegend der östlichen Slowakei (Presov, Bardejov) würde ich mit dem Rad bestimmt nicht fahren, nachdem wir da einmal mit dem Auto durchgefahren sind.
Ich bin zwar noch nicht ausgeraubt worden, aber schon mehrfach bedroht worden- da wird man vorsichtig.

VG aus Budapest
Martin