Hallo Leute,
das Beispiel mit dem angelöteten oder angeschweißten Cantisockel ist ein Beispiel, meiner Erfahrung nach sind die Federgabeln mit den Sockeln in Aluguss wesentlich kräftiger ausgelegt, als die angeschweißten Sockel, deshalb mein Schweißbeispiel. Meistens sind die Wandstärken wesentlich größer und die Kraftumlenkung viel "runder" (weniger Kerbwirkung), dazu entfällt die Schwächung durch die Schweißnaht. Dafür ist das Material von der Festigkeit geringer, was von den oben genannten Punkten i.d.R. deutlich überkompensierrt wird. Das gilt aber nicht unbedingt für alle Federgabeln.
Ich habe gerade wenig Zeit, habe aber Anlöt- bzw. Anschweißsockel zu Hause und werde mal ein Photo davon machen. Die anzuschweißende Fläche ist keine geschlossene Kreisringfläche sondern nach innen, zu Felge hin, offen. Damit sind die Sockel in den von dir genannten Kraftrichtungen am schlechtesten ausgelegt, in der waagerechten Biegebelastung enden im Zugbereich 2 Nähte, die andere Seite ist durchgeschweißt. An meiner 26" Gabel ist genau so ein Sockel angebaut.
Wenn ich die von der Tragfähigkeit einer Lötung und der vorhandenen Anschlussfläche ausgehe ist ein angeschweißter Cantisockel wirklich "reichlich" dimensioniert, vor allem wenn sie rundherum geschweißt sind.
Ich würde ein bewährtes Produkt, wenn ich es quasi nachbaue, nicht extra rechnen, wenn sich konstruktiv an der Stelle (Anschluss eines Cantisockels) nur in unbedeutendem Maße Gewichtseinsparungen realisieren lassen. (Ich werde mal aus Interesse bei meinen ehemaligen Technikerschülern nachfragen, die jetzt in der Konstruktion und Entwicklung arbeiten, ob dort (fast) alles gerechnet wird.)
Einschränkung: Die Bewertung der Krafteinleitung und der Festigkeit eines Cantisockels aus dem Abschluss gilt nicht für alle Gabeln und geht eben nur, wenn man etwas davon versteht.
Gruß
Dittmar