Ich selber bekomme auch bei bestimmten Ausdrücken immer ne dezente Pulserhöhung.
Dazu geht auch, wenn man zum Messschieber Schieblehre sagt.
Mir ist es eigentlich in vielerlei Bereichen egal, wie die Dinge benannt werden. Vor allem dort, wo es sich um banale oder vollkommen äußerliche Inhalte handelt. Was ich nur unangemessen finde, wenn da so ein Hochundheiligstatus dranhin gebastelt wird, wo er nunmal nicht angebracht ist.
Beispiel Meßschieber. Wiki nimmt ja für sich in Anspruch zu behaupten, daß damit gemessen werde, und zwar mit Zahlen. Und daß das deswegen nicht Lehre heißen dürfe. Das ist aber, näher besehen auch schon zweifelhaft. Denn was bitte ist denn ein Vorgang, bei dem ich meinetwegen einen Winkel überprüfe anhand einer dazu eingestellten Schablone (Schmiege)? Dazu kann man nach meinem Sprachverständnis genauso "messen" sagen. Nur weil man "messen" meistens mit Zahlen in Verbindung bringt, bedeutet das aus sich heraus nicht, daß es nicht auch nach anderen Maßstäben geht.
Das nur als Beispiel für die Willkürlichkeit, die Beliebigkeit und die Austauschbarkeit von Begriffen, die keinen substanziellen Untergrund aufweisen. Bei genauerem Hinsehen ist ja auch das, mit dem man den "Zollstock" abgelöst hat, Unsinn. "Meterstab" trifft den Tatbestand nun auch nicht wirklich. "Gliedermaßstab" klingt nun bereits wieder etwas schlüpfrig und obendrein total verkünstelt, also auch schwierig.
Auf anderen Gebieten ist mir hingegen eine peinlich genaue Unterscheidung sehr wichtig. Da habe ich aber auch die Überzeugung, daß es um sehr viel Tiefgründigeres geht als Handwerkszeug oder technische Begriffe.