Ich denke, dass die Vorgehensweise ganz stark von der Art der Touren abhängt. Wer mehrere Wochen oder Monate unterwegs ist, kann eigentlich Unterkünfte kaum weit vorher buchen. Meistens weiß ich am Morgen noch nicht, wo ich am Abend landen werde, obwohl ich meine Strecke ziemlich genau geplant habe. Daher buche ich bestenfalls für die erste Übernachtung (z. B. nach einem Flug) ein Quartier.
Wenn ich mit meiner Frau unterwegs bin, so sieht das durchaus anders aus. Meine Frau mag den Gedanken nicht, dass man evtl. am Abend noch auf Zeltplatz- oder Unterkunftssuche ist. Vorletztes Jahr bin ich mit ihr von Paris nach Münster geradelt. Die Tagesetappen waren (für meine Verhältnisse) eher klein (60-70 km). So ließ sich eigentlich absehen, wo man jeweils am Abend sein würde. So konnte ich bereits vorher festlegen, welchen Campingplatz wir aufsuchen würden oder welches feste Quartier. Das Buchen von Hotels, Pensionen oder Airbnb-Unterkünften war so schon frühzeitig möglich und das Risiko eher gering, da ich Quartiere gesucht hatte, die eine kurzfristige Stornierung erlaubt hatten. Es ist natürlich recht komfortabel, immer genau zu wissen, wo man am Abend unterkommen wird.
So sehen aber meine alleine durchgeführten Radreisen nicht aus. Ich fahre, wie weit ich eben an dem Tag komme. Das wird dann beeinflusst von Wegqualität, Wetter, Steigungen und Tagesform. Ein Buchen von Unterkünften schon Tage zuvor ist dann nicht realistisch. Das Zelt ist hier mein "Rettungsanker", der mir Flexibilität ermöglicht.